Das bundesweite Treffen HIV-positiver Migrant_innen

Herzlich laden wir alle in Deutschland lebenden HIV-positiven Migrant_innen und deren Kinder zum bundesweiten Treffen der HIV-positiven Migrant_innen ein!

Das Treffen, welches die Deutsche AIDS-Hilfe in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk AfroLebenPlus konzipiert und umgesetzt hat, leistet einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Selbsthilfestrukturen und zum Empowerment dieser Communities. Es dient den Teilnehmenden nicht nur als Orientierung im deutschen Gesundheits- und Sozialsystem, sondern bietet ebenfalls einen Rahmen, sich mit Krankheitsbewältigung auseinander zu setzen. Außerdem werden Strategien zum Umgang mit Stigma und Tabuisierung von HIV in den eigenen Communities entwickelt. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, Verantwortung für sich und andere als HIV-positiven Person zu übernehmen. Durch die partizipative Umsetzung ist es möglich, die Veranstaltung migrationsgerecht und in vielen Sprachen zu gestalten, z.B. auf Deutsch, Englisch, Französisch oder Amharisch.

 

Ebenfalls gibt es für die Kinder HIV-positiver Migrant_innen die einmalige Gelegenheit, Workshops zu besuchen, die ganz auf ihre besonderen Bedürfnisse, Ängste oder Gefühle eingehen.

Neben den zahlreichen Teilnehmenden aus Ländern Subsahara-Afrikas wird das Treffen auch vermehrt von Menschen besucht, die aus anderen Ländern stammen, z.B. aus dem Iran, dem Irak, Pakistan, Afghanistan, Russland und der Ukraine. Diese erfreuliche Entwicklung soll zukünftig weiter gefördert werden, um die verschiedenen Migrant/inn/en-Gruppen, für die es bisher kein Angebot gab und die sich aufgrund ihrer Vereinzelung in ihren Herkunfts-Communities häufig nicht „outen“ können, stärker miteinzubeziehen.

Im Rahmen des Treffens werden aktuell folgende Themen aufgegriffen:

  • Leben mit HIV
  • neue Erkenntnisse in der antiretroviralen Therapie, „Therapie als Schutz“, Safer Sex
  • Kinderwunsch und Schwangerschaft
  • die rechtliche und soziale Situation von Migrant/inn/en mit HIV/Aids, Aufenthalts-, Asyl- und EU-Recht, Sozialrecht, Sozialleistungen
  • Religion, Männer- und Frauenbilder in unterschiedlichen Kulturen
  • Kriminalisierung, mehrfache Stigmatisierung und Diskriminierung sowie der Umgang damit
  • Migration, HIV und Alter

Darüber hinaus werden interaktive Kunst-Workshops für Erwachsene und Kinder angeboten.

Rückfragen:
Alphonsine Bakambamba, alphonsine.bakambamba@dah.aidshilfe.de